Aus der Kirche austreten...

[Mayanmar]

Hallo zusammen,

ich trage mich schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken, aus der evangelischen Kirche auszutreten. Wenn ich bedenke, was da im Jahr an Euro zusammen kommen und ich frage mich: WOFÜR?

Ich bin gläubig, ja. Und ich gehe in die Kirche, sogar manchmal mehrmals im Monat. Allerdings in die katholische Kirche und das liegt daran, dass die evanglischen Kirchen ständig verschlossen sind. Unsere katholische Kirche ist geöffnet, dort kann ich innere Einkehr finden und ein Kerzchen anzünden, wenn mir danach ist. Da ich keinen Gottesdienst besuche, reicht mir das völlig. In einer evangelischen Kirche war ich schon ewig nicht mehr.

Allerdings habe ich ein moralisches Problem. Ich bin gläubig erzogen, war ja bis zum Abitur auf einer Klosterschule und ich denke, meine Mutter (übrigens katholisch) wäre nicht begeistert davon. Meine Mutter wäre eher dafür, wenn ich zum katholischen Glauben konvertieren würde, das möchte ich aber nicht.

Da ich nicht verheiratet bin, allerdings immer kirchlich heiraten wollte, war auch dies bislang ein Grund, nicht aus der Kirche auszutreten. Könnte man eigentlich wieder eintreten, wenn dieser Fall eintreten würde?

Mir geht es eigentlich nur ums Geld. Geht die Kirchensteuer eigentlich 1:1 an die evangelische Kirche? Und was wird damit gemacht? Hilfsprojekte unterstützen, die Pastorengehälter bezahlen?

Seid ihr noch in der Kirche?

In bin wirklich im Zwiespalt....

[mumpitz]

Ich bin ausgetreten.
Und ich würde an Deiner Stelle meine Entscheidung nicht von anderen abhängig machen.

Ich war katholisch.
Ich glaube, nach wie vor, dass da oben was ist, ich finde die meisten der 10 Gebote wichtig und gut, halte aber nichts vom Bodenpersonal.

[mafalda]

Schau mal hier:

www.kirche-und-geld.de

[Polarlicht]

Ich bin ebenfalls ausgetreten. Allerdings aus der katholischen Kirche. Ich halte nicht viel davon und möchte deshalb auch kein Geld dafür bezahlen. Kirchlich heiraten, Taufe für Kinder etc. interessieren mich nicht.

Ich kenne viele Leute, die über die Kirche schimpfen, dann aber Mitglied bleiben, um dann doch mal kirchlich heiraten zu können. Das finde ich ein wenig heuchlerisch.

Ich finde allerdings, dass man dafür nicht wirklich Ratschläge geben kann. Jeder muss selbst wissen, was für ihn wichtig ist.

[all about eve]

Ich kenne viele Leute, die über die Kirche schimpfen, dann aber Mitglied bleiben, um dann doch mal kirchlich heiraten zu können. Das finde ich ein wenig heuchlerisch.

Echt? Da sage ich nur: Wie der Herr, so's Gscherr. Oder auf deutsch: Wie der Hirte, so auch seine Schafe. Ich kenne nichts Heuchlerischeres als den bigotten katholischen Männerverein.

Ich bin schon vor über 20 Jahren ausgetreten. Da ich nicht heuchle und meine Überzeugungen nicht verrate, würde ich auch nicht wieder eintreten, um kirchlich heiraten zu können. Den Affenzirkus einer kirchlichen Hochzeit würde ich mir (persönlich) sowieso nicht geben wollen - nett anzuschauen vielleicht bei manch' anderen, aber in der Mehrzahl meistens megapeinlich. Aber jeder so, wie es ihm gefällt.

Und Glaube hat für mich nichts mit der Institution Kirche zu tun.

[Irrlicht]

Ich bin auch ausgetreten (katholische Kirche).

Ich habe keinerlei Bezug zur Kirche, obwohl ich an den "Standard-Ritualen" alles mitgemacht habe (Taufe, Kommunion, Firmung). Das war halt einfach so u. ich musste es auch mitmachen...(von meinen Eltern aus, die ich aber jetzt auch nicht als sonderlich gläubig bezeichnen würde).

Letztens kam dieses Thema (Kirche, Glaube usw.) bei einem Abendessen mit meiner Family auf. Alle schauten mich ungläubig (haha, tolles Wortspiel ) an, als ich sagte, das ich ausgetreten wäre. Ich bin übrigens schon seit bestimmt 5 Jahren oder noch länger nicht mehr in der Kirche. Ich bin jedenfalls zu einer Zeit ausgetreten, als man dafür noch nichts bezahlen musste. Mittlerweile muss man sogar dafür blechen, wenn man austreten will, soweit ich weiss.

Wenn ich an etwas "Höheres" glauben würde (was ich nicht tue), dann kann ich das auch anders ausleben als durch Mitgliedschaft in einem zweifelhaften Verein u. durch Bezahlen von Kirchensteuer. Allein schon diverse Ansichten der katholischen Kirche (z.B. was Kondome/Verhütung betrifft.) disqualifiziert diesen Verein für mich so sehr, dass ich dem kein Geld mehr in den Rachen schmeissen will.

Eine "Hochzeit in weiss" in der Kirche mag ja ganz nett sein, wäre für mich aber nichts, weswegen ich in der Kirche bleiben würde (fände ich auch heulerisch, wenn man es tun würde).

LG

[Mayanmar]

Wie ich schrieb, ich bin gläubig, differiere aber meine Glauben von einer evangelischen oder katholischen Kirche. Was das kirchliche Heiraten angeht: ich hätte schon gerne Gottes Segen. Wo soll ich den sonst bekommen, wenn nicht in einem Kirchenhaus oder durch einen Pastor? Gäbe es hier Alternativen?

Eine Pseudo-Prinzessinnen-Show brauche ich auch nicht, ich schrieb ja schon mehrmals, dass ich am Liebsten irgendwo barfuß am Strand heiraten würde. Aber auch hier bekommt man keinen Pastor, wenn man nicht in der Kirche ist.

Grundsätzlich bin ich auch gar kein Kirchengänger. Hier in unsere katholische Kirche gehe ich nur, weil es einen abgeteilten Raum gibt, der für mich eine besondere, fast meditative Atmosphäre hat. Beten kann ich auch auf jedem Feld oder in jeder Alltagssituation. Ich mag nur halt diesen Raum sehr.

[Polarlicht]

Ich bin jedenfalls zu einer Zeit ausgetreten, als man dafür noch nichts bezahlen musste. Mittlerweile muss man sogar dafür blechen, wenn man austreten will, soweit ich weiss.

LG

Stimmt. Ich musste 25 Euro bezahlen. Aber was man dafür dann an Steuern spart...

[Exuser3]

Echt? Da sage ich nur: Wie der Herr, so's Gscherr. Oder auf deutsch: Wie der Hirte, so auch seine Schafe. Ich kenne nichts Heuchlerischeres als den bigotten katholischen Männerverein.

Ich bin schon vor über 20 Jahren ausgetreten. Da ich nicht heuchle und meine Überzeugungen nicht verrate, würde ich auch nicht wieder eintreten, um kirchlich heiraten zu können. Den Affenzirkus einer kirchlichen Hochzeit würde ich mir (persönlich) sowieso nicht geben wollen - nett anzuschauen vielleicht bei manch' anderen, aber in der Mehrzahl meistens megapeinlich. Aber jeder so, wie es ihm gefällt.

Und Glaube hat für mich nichts mit der Institution Kirche zu tun.

Schön treffend gesagt. Es gibt halt einfach Menschen die brauchen dies Pseudo Prinzessinnen Show der kirchlichen Trauung mitsamt Kutsche und sämtlichem Gedöns. ist auch gut so, erhält Arbeitsplätze und das Geld ist in einem Kreislauf

[Exuser37]

Für gläubige Menschen ist eine kirchliche Hochzeit kein "Affenzirkus".
So war es zumindest bei mir.
"Megapeinlich" fand ich bisher bei Hochzeiten in der Kirche nur die Gäste, die nicht wissen, wie man sich in einer Kirche benimmt.

Aber das mit der Kirchenzugehörigkeit muss jeder für sich selbst entscheiden.

Voraussetzung würde ich sagen sind
1. Gläubigkeit
2. Identifizierung mit den Zielen der jeweiligen Glaubensgemeinschaft.

Wenn beides nicht vorhanden ist, würde ich austreten, ganz einfach.

Da bei mir sowohl 1 als auch 2 zutreffen, bin ich "drin".

Natürlich ist die Kirchensteuer ein schönes Sümmchen, aber ich finde es gibt sinnloseres, wofür man das Geld ausgeben kann.

Aber wie gesagt, wer austreten möchte: Es ist ja nur ein Gang zum Amt und eine Unterschrift.