Ich kann Dir nur aus meine Erfahrung berichten:
Ich hatte vor acht Jahren einen klassischen born out beruflichbedingt (viel Arbeit, viel Stunden, viel Verantwortung,durch die Überlastung viel Fehler zum Schluss, noch mehr arbeiten, blinder Aktionsmus um noch perfekter zu werden, Zusammenbruch) mit Klinik und ganz lange krankgeschrieben.
In dieser Klinik in der ich damals war, waren überwiegend Patienten mit gleichen beruflichen Mustern.
Während des Klinikaufenthaltes ist mir bewusst geworden, wenn ich nachher nichts ändere, werde ich bald wieder im gleichen Schema landen.
Da mir aber mein Beruf sehr wichtig war und auch genau diesen Job behalten wollte, bin ich den Weg nach vorne gegangen und habe mit meinem Chef das offene Gespräch gesucht. (zu verlieren hatte ich nichts, entweder ändert sich was oder ich hätte mich sowieso neu orientieren müssen)
Mein Chef sitzt 400 km entfernt, ihm war gar nicht bewusst, was so ablief, ihm waren nur Ergebnisse wichtig und die wurden mit Druck per Mail oder Telefon eingefordert.
Das offene Gespräch hat sehr viel geändert, niemand hat mich als "zu wenig belastbar" eingestuft, mein Chef hat nachgedacht, der Ton hat sich verbessert, es wird mehr gesehen, mehr Entscheidungen meinerseits erstmal akzeptiert ohne schon im Vorfeld abzublocken (z. B. Kapazitäten), ich habe zwar immer noch viel Verantwortung, aber der Druck ist sehr viel weniger geworden und die Ergebnisse sind nicht schlechter sondern besser geworden.
Manchmal sind Vorgesetzte einfach nur betriebsblind.
Viel Glück
Die Welt ist viel zu gefährlich, um darin zu leben – nicht wegen der Menschen, die Böses tun, sondern wegen der Menschen, die daneben stehen und sie gewähren lassen. Albert Einstein