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Thema: Worüber habt ihr euch heute gewundert?

  1. #7321
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    Ich habe ein paarmal aus Versehen aus einem Herrn Wolf einen Herrn Roth gemacht. Jedes Mal, wenn ich was in dem Artikel, dessen Lektüre mir beinahe Übelkeit verursacht, nachlesen wollte, musste ich bei Fokus wieder einen dämlichen Werbespot angucken. Ich habe es jetzt korrigiert. Der Autor heißt Thomas Wolf. Falls jemand mehr von ihm lesen möchte.

    Dieser Artikel ist keine wissenschaftliche Abhandlung über das Thema Meinungsbildung, es geht nicht um Dialektik, auch wenn der Autor das mit seiner schwachen These und Gegenthese so suggerieren will. Es ist ein journalistischer Beitrag, in dem der Autor seine persönliche Meinung kundtut und diese mit Meinungen und Zitaten u.a. von Sloterdijk untermauert. Seine höchst subjektive Analyse der Dos and Dont's der Republik lautet u.a., ich zitiere nur die Eingangssätze:

    "Sprechverbote und Tabus bestimmen den öffentlichen Diskurs: „Wer in Deutschland nicht sozialdemokratisch ist, landet entweder im Irrenhaus oder im Ausland“, glaubt der Philosoph Peter Sloterdijk.
    Eine Analyse der Dos and Donts dieser Republik.
    Es gibt in Deutschland Tabus. Wer gegen den Euro ist und dies öffentlich kundtut, hat in aller Regel einen schweren Stand. Gutmenschen jeglicher Couleur denunzieren Menschen mit eurokritischen Meinungen in Talkshows als europafeindlich und als Revanchisten.
    Auch wer den menschengemachten Klimawandel in Frage stellt, findet kaum Fürsprecher...."

    Und so weiter. Nichts als populistische Polemik. Man darf sich gerne abarbeiten an These, Antithese, Synthese. Ich wusste nicht, dass dies im Board seit Neuestem die Standards sind.

    Choose your battles wisely

  2. #7322
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    Mein Kommentar bezog sich vor allem auf Begriffe wie "Tunte".

  3. #7323
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    Ich begebe mich jetzt auf ganz dünnes Eis, obwohl es in dem Artikel zu Hauf Argumente gibt, die ich bestimmt für diskussionswürdig halte.

    Aber:
    Ich frage mich, ob dieser überhaupt in Gänze gelesen wurde? Selbst an den empfindlichen Stellen, geht es doch gar nicht darum, dass "Flüchtlinge unsere Gesellschaft ruinieren", wie es hier irgendwo beispielhaft angemerkt wurde oder "Frauen zurück an den Herd geschickt werden sollen" etc., dass der Autor gern wieder "Zigeuner" und "Neger" sagen möchte.
    Das kann ich bestenfalls dort hinein interpretieren! Wo kommt das her?
    Ich will damit nicht sagen, dass Eure Argumentation Unrecht ist, aber es steht da so nicht...

    Es geht darum, wie Meinungen gebildet werden und die Standards von Political Correctness festgesetzt werden!

    Aber genau das, was in dem Artikel kritisiert wird, passiert gerade hier. Eigentlich ein interessantes Experiment...

  4. #7324
    Avatar von Medha
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    Ja. Weil es mittlerweile doch einen Konsens gibt, dass Respekt vor anderen Menschen, die sich durch den Gebrauch diskriminierende Begriffe verletzt fühlen, höher wiegt als die Freiheit des einzelnen auf diskriminierenden Sprachgebrauch. Oder dass halt, wie ich oben schon schrieb ja durchaus jeder formulieren kann, wie er gerne möchte. Aber sich dann auch von der Konsensmehrheit sagen lassen muss, dass er sich wie ein Trampeltier verhält.

    Klar kann ich mir im vollbesetzten Bus in der Nase bohren. Dafür werde ich nicht verhaftet. Aber ich muss dann schon mit der Abscheu der Mitfahrenden leben. Und ich kann dann auch 3x mit dem Fuß aufstampfen und anführen, dass Nasebohren doch meine persönliche Freiheit sei, es ändert nichts.
    Geändert von Medha (30.01.19 um 17:27:18 Uhr)
    “There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)

  5. #7325
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    Zitat Zitat von melis Beitrag anzeigen
    Es geht darum, wie Meinungen gebildet werden und die Standards von Political Correctness festgesetzt werden!
    Ja - und wer sie festsetzt. Ich kann es nicht belegen, bezweifel aber, dass das tatsächlich immer die Mehrheit ist, also die Mehrheit des Volkes. Allerdings bezeifel ich auch, dass das die Sozialdemokratie ist.

    Und mit Verlaub, politische Meinungsbildung ist nun tatsächlich etwas völlig anderes als Nasebohren, das in meinen Augen als Beispiel so gar nicht taugt.
    Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)

  6. #7326
    Exuser65 ist offline Westfälisches Blindhuhn
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    Zitat Zitat von melis Beitrag anzeigen
    Ich begebe mich jetzt auf ganz dünnes Eis, obwohl es in dem Artikel zu Hauf Argumente gibt, die ich bestimmt für diskussionswürdig halte.

    Aber:
    Ich frage mich, ob dieser überhaupt in Gänze gelesen wurde? Selbst an den empfindlichen Stellen, geht es doch gar nicht darum, dass "Flüchtlinge unsere Gesellschaft ruinieren", wie es hier irgendwo beispielhaft angemerkt wurde oder "Frauen zurück an den Herd geschickt werden sollen" etc., dass der Autor gern wieder "Zigeuner" und "Neger" sagen möchte.
    Das kann ich bestenfalls dort hinein interpretieren! Wo kommt das her?
    Ich will damit nicht sagen, dass Eure Argumentation Unrecht ist, aber es steht da so nicht...

    Es geht darum, wie Meinungen gebildet werden und die Standards von Political Correctness festgesetzt werden!

    Aber genau das, was in dem Artikel kritisiert wird, passiert gerade hier. Eigentlich ein interessantes Experiment...
    Danke, danke, danke!! Endlich eine die den Artikel gelesen hat und mich versteht!

  7. #7327
    Exuser65 ist offline Westfälisches Blindhuhn
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    Zitat Zitat von Gästin Beitrag anzeigen
    Ja - und wer sie festsetzt. Ich kann es nicht belegen, bezweifel aber, dass das tatsächlich immer die Mehrheit ist, also die Mehrheit des Volkes. Allerdings bezeifel ich auch, dass das die Sozialdemokratie ist.

    Und mit Verlaub, politische Meinungsbildung ist nun tatsächlich etwas völlig anderes als Nasebohren, das in meinen Augen als Beispiel so gar nicht taugt.
    Und auch hier noch einmal Danke!

    Man kann alles absichtlich missverstehen (oder war es gar keine Absicht? ) oder zerreden. Gut für die Stimmung oder gar den Zusammenhalt ist das aber nicht.
    Schade, dass wirkliche Diskussionen hier nicht möglich sind.

  8. #7328
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    Zitat Zitat von Medha Beitrag anzeigen
    Ja. Weil es mittlerweile doch einen Konsens gibt, dass Respekt vor anderen Menschen, die sich durch den Gebrauch diskriminierende Begriffe verletzt fühlen, höher wiegt als die Freiheit des einzelnen auf diskriminierenden Sprachgebrauch. Oder dass halt, wie ich oben schon schrieb ja durchaus jeder formulieren kann, wie er gerne möchte. Aber sich dann auch von der Konsensmehrheit sagen lassen muss, dass er sich wie ein Trampeltier verhält.
    Unbestritten!

  9. #7329
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    Ich persönlich halte mich gerne an Political Correctnes, wenn es um bestimmte Ethnien, Homo***uelle, Einwanderer, also einfach andere Menschen geht. Aus dem einfachen Grund, dass ich niemanden verletzen möchte! Ich bin nie in deren „Schuhen gewandelt“, als dass ich beurteilen könnte, was jetzt für sie verletzend oder diskriminierend ist, also bin ich lieber vorsichtig.

    Trotzdem enthält der Artikel meiner Meinung nach Wahres. Wenn man zu bestimmten Themen, wie Europa oder Islam (Beispiele! ) nicht die Meinung hat, die gerade ‚politisch korrekt‘ ist, kommt durchaus gerne das Korrektiv, bzw. solche, die sich dafür halten, sofort mit erhobenem Zeigefinger um die Ecke.

  10. #7330
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    Zitat Zitat von paulinka Beitrag anzeigen
    @ Struppi
    Du gehst dem Autor mit seiner Meinungsbildung genauso auf den Leim, wie er es der Mehrheit vorwirft.
    Ich habe oben zitiert, warum der Begriff "Zigeuner" heute nicht mehr verwendet werden soll und darf. Ich würde dir wirklich empfehlen, dich mit dem Thema Rassismus sowie Fremd- und Eigenbezeichnung von Ethnien zu beschäftigen, ehe du den steilen Thesen eines rechten Journalisten Glauben schenkst, die er übrigens nirgendwo belegt! Richtig ist, dass es innerhalb der Ethnien bzw. ihrer Interessensverbände Differenzen gibt über die zutreffende Selbstbezeichnung, da es neben den Sinti und Roma noch andere Ethnien gibt, die sich durch den Begriff S+R nicht vertreten fühlen.

    Zigeuner war niemals eine Selbstbegriff der Betroffenen. Dass manche davon sich selbst so bezeichnen, ist möglich. Die Soziologinnen unter uns wissen sicher den wissenschaftlichen Begriff dafür, wenn sich die Opfer der Diskriminierung der übergestülpten Identität anpassen. So wie sich Einwanderer hier als Kanaken bezeichnen, weil sie aus der erfahrenen Benachteiligung eine neue Identität gemacht haben, die ihnen das Überleben als Opfer leichter macht. Oder Frauen T-Shirts tragen mit der Aufdruck "Schlampe" und sich dabei emanzipiert fühlen. Dennoch stimmst du mir sicher zu, dass es nicht korrekt wäre, einen Menschen türkischer Abstammung als Kanake zu bezeichnen, oder dich als Frau Schlampe nennen zu lassen.

    Es ist wohlfeil, aus der Position der Herrschenden (also der weißen, die Welt beherrschenden) Position heraus zu entscheiden, wie viel Diskriminierung die andern ertragen sollen, ohne sich anzustellen.

    Der Rest des Artikels: geschenkt.
    Klimawandel nicht hausgemacht? Ein Tabu? Schauen wir mal in die USA, ihren Präsidenten und seine ganze Entourage.
    Kita für Kinder versus Recht des Kindes auf eine behütete Kindheit? Ein Tabu? Wo wir gerade halbwegs so weit sind zu akzeptieren, dass Frauen einen Beruf ausüben und Mütter sein dürfen?

    Die sog. Griechenland-Rettung ein Tabu? Gabe es eine größere mediale Hetze gegen eine Nation, als sie betrieben wurde gegen die angeblich faulen Griechen? Deren staatliches Vermögen wir jetzt in deutsche Hände privatisieren und denen wir die Verantwortung für hunderttausende Flüchtlinge auferlegen, nur weil sie das Pech haben ein Mittelmeerstaat zu sein, den die anderen in der EU dazu verdonnert haben?

    Und ja klar, unsere Gesellschaft ist durch und durch sozialdemokratisch verblendet. Sozialdemokratisch scheint für den Herrn Wolf schon das äußerste an linker Begrifflichkeit zu sein. Unsere Gesellschaft krankt an Gleichmacherei und keiner redet darüber, über diesen drohenden Sozialismus. Hartz IV war super, weil ja die Arbeitslosenzahlen danach zurück gingen. Warum das so war, geschenkt für den Herrn Wolf.


    Und nochmal Struppi, ernsthaft interessiert: Was kannst du nicht sagen? Was möchtest du denn sagen?
    Mehltau über der öffentlichen Diskussion? Noch nie habe ich so kontrovers und hitzig geführte Debatten über gesellschaftliche Themen und Probleme erlebt wie in den letzten zwei, drei Jahren. Und noch nie so viele Tabubrüche dabei gehört und gelesen.

    Paulinka, für mich bist Du gerade echt die Größte! Mittlerweile gehört ja schon Mut dazu, sich gegen die immer weiter ausbreitende Broder/Wolf usw. Argumentation zu stellen.

    Und ich mache es grad mal mal ganz einfach: wird hier tatsächlich ein Artikel/ Kommentar verteidigt, der mit dem Begriff „Gutmenschen“ argumentiert?

    Das sollte Signal genug sein.

    "Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin


    Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern

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