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Iridia
:Senf:
Genau das ist für mich das Merkmal eines unsouveränen Chefs, eigentlich braucht man dann auch keinen, macht ein Roboter auch. Ich kenn es auch so, dass Ausnahmen in bestimmten Fällen gemacht werden, das hier wäre bei uns ganz klar einer, ein Tag für die Hochzeit der besten Freundin. Führen und Mitarbeiten sind so gegenseitige Sachen, die beflügeln können - oder das Gegenteil bewirken. Dienst nach Vorschrift ist auch korrekt, aber eigentlich will ein guter Chef Mitarbeiter, die ihrerseits auch wieder einiges mehr für die Arbeit machen, als es nach Vorschrift sein müsste und im Notfall ebenfalls gern entgegen kommen. Bei uns wird das jedenfalls so gesehen und in den meisten Fällen profitieren die Arbeitgeber sogar viel länger davon. Das ist keine reine Menschenliebe, sondern auch wirtschaftliche Kalkulation und eben, wie Mitarbeiter zu hohen Leistungen motiviert werden.
Zitat von
Iridia
Ich möchte nicht jahrelang ohne meinen Mann getrennt Urlaub machen. Mal ein Jahr wäre okay, aber nicht als Dauerlösung. Hier wäre ich weg vom Job. Nur Überleben ist keine Option.
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monro
Genau darauf zielte ich ab, natürlich hat der Chef der TE auch einen Vorgesetzten. Wie dieser mit dem Chef umgeht, welches Klima auf dieser Ebene herrscht, welche Dynamiken oder noch schlimmer welche unternehmens-diplomatischen Vorgänge dort ablaufen, all das weiß die TE nicht und kann sich daher auch nur bedingt in die Lage ihres Chefs versetzen.
Ich habe bisher immer positive Erfahrungen damit gemacht, meinem Team eben diese Dinge zu erklären und ihnen somit zu ermöglichen sich in meine Situation hineinzuversetzten. Wir wissen die TE wurde abgewiesen mit dem Hinweis auf die Regelung. Das ist legitim, schafft aber eben auch dieses Bild des "Behördendenkens". Er hätte auch sagen können, er kennt diese Regelung, hakt aber nochmal genauer nach ob sich da was machen lässt oder wie genau diese bei einem beantragten Tag nun auszulegen ist im Vergleich zu z.B. einer oder zwei Wochen. Das ist als neuer Chef auch legitim, hat aber eine deutlich positivere Wirkung als stures Paragraphenreiten, selbst wenn die Antwort im Anschluss auch wieder negativ ist.
Und ja, ich würde auch überlegen, ob ich in einem solchen Umfeld weiterhin arbeiten will. Und auch wenn es nur dieser eine Tag ist, meine Motivation wäre deutlich gedämpft.
Absolute Zustimmung.
Ich empfinde es auch seit Jahrzehnten so, dass man dem AG möglichst jeden Tag die Füße küssen sollte, dass man einen Job hat. Das es ein gegenseitiger Trackt ist, wird allzu selten gesehen - was man auch in Bewerbungsgesprächen immer wieder sieht. Da wird sich gegenseitig beworben, liebe AG!
"Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin
Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern