theoretisch schon-während der elternzeit können sie nicht gekündigt werden.aber danach lässt sich bestimmt der eine oder andere kündigungsgrund finden-da sind die arbeitgeber doch mittlerweile sehr erfinderisch..
Ein Freund von mir (Bankenbranche) hat das gemacht und war über ein Jahr zu Hause beim ersten Kind. Seine Frau ist Schauspielerin und musste arbeiten, da sie als Selbstständige nicht ausfallen konnte. Ich habe das mit Herrn Puck auch alles schon durchgekaut und sollten wir mal ein Kind bekommen, wird er in Elternzeit gehen. Außerdem gibt es ja auch noch das Arbeitsrecht. Mit "bilden Sie sich mal nicht ein..." sollen die Leute nur glauben gemacht werden, sie hätten keine Rechte.
"Es gibt Windhunde und es gibt Möpse. Und ich werde nunmal in diesem Leben kein Windhund mehr."
theoretisch schon-während der elternzeit können sie nicht gekündigt werden.aber danach lässt sich bestimmt der eine oder andere kündigungsgrund finden-da sind die arbeitgeber doch mittlerweile sehr erfinderisch..
Naja, nach dem Argument dürfte ja niemand mehr Kinder in die Welt setzen, wenn die alle hinterher gekündigt werden. Und doch klappt das bei den meisten ganz gut.
"Es gibt Windhunde und es gibt Möpse. Und ich werde nunmal in diesem Leben kein Windhund mehr."
Wenn alle das immer schlucken ("Väter gehen hier nicht in Elternzeit"), dann wird sich natürlich nix ändern. Es wird in der Zwischenzeit doch üblicher.
Und Michaela, ich kann gut verstehen, dass man sich in so einer Situation, wie Du es warst, fürs "Zuhausebleiben" entscheidet, erst mal. Aber das ist ja eine private Entscheidung. Man weiß ja, wenn ein Kind kommt, dass dieses betreut werden muss, dass es entweder einen "Karriereknick" oder Fremdbetreuung (oder Betreuung durch den Vater) bedeutet und trifft seine Entscheidungen (im Idealfall) mit dem Partner zusammen.
Das Betreuungsgeld hätte ja sicher Deine Situation nicht anders gemacht.
Ich bin der Meinung, ich weiß nicht wie das normalerweise gemacht wird, das Eheverträge regelmäßig aktualisiert werden müssen. Das macht man doch mit anderen Verträgen auch, wie soll man denn am Anfang seiner Ehe entscheiden, was in 15 Jahren ist. Ich glaube die wenigsten Frauen werden schwanger und sagen dann ich bleibe zuhause und das war´s. Das entwickelt sich, wieso, weshalb auch immer. Die Gründe sind unterschiedlich und die müssen wir hier nicht alle aufführen.
Und ich es gibt nunmal einen Unterschied zwischen Arbeiten und Karriere, nur in vielen Beziehungen ist es nun mal noch so das der Mann mehr verdient als die Frau, da ist dann meist klar wer zurück steckt. Ich kenne aber auch Fälle wo die Frau der Hauptverdiener ist und der Mann teilzeit arbeitet, den kleinen von der Kita abholt und seiner Frau den Rücken frei hält.
In Frankreich ist das deutlich preiswerter, weil sich der Staat in der Pflicht sieht, es Frauen tatsächlich möglich zu machen, zu arbeiten, die Vorschule ist kostenlos und die Betreuung ab Geburtsjahr lange nicht so teuer wie hier, dazu kommt, dass ab 3 Kindern fast keine Steuern mehr gezahlt werden, womit sich Arbeit zusätzlich lohnt.
Es liegt also nicht an der Unvereinbarkeit von Mutterschaft und Karriere, sondern daran, dass der Staat die Rahmenbedingungen so gestaltet. Dabei will ich aber nicht unerwähnt lassen, dass viele die exklusive Kinderbetreuung oft eines einzigen Kindes als den Normalfall für eine gesunde Mutter-Kind-Beziehung sehen und dadurch hier eine viel schlechtere Akzeptanz als in Frankreich möglich wäre. Eva Herman hatte damals auch viele Fürsprecher und Fürsprecherinnen, nur mal als Gedanke dazu.
Das oft zitierte Argument: wenn ich es immer fremdbetreuen lassen, brauch ich kein Kind, verstehe ich schon deswegen nicht, weil man ja unter den selben Bedingungungen auch mit einem Partner lebt, hier aber nicht den Anspruch hat, obwohl man den vielleicht gar nicht so lange hat. In Frankreich hat man ab 5 Jahre dieselbe Abwesenheit für alle Kinder: verordnete Vor - und Ganztagsschule bis nachmittags.
Hier haben wieder die weniger von den Kindern, die abends arbeiten oder unregelmäßige Arbeitszeiten haben, ist aber irgendwie kein Thema, alle müssen und gut. Wir wissen, dass es trotzdem nicht die sozialen Spannungen abbaut, wir wissen nur nicht, wie es in Frankreich mit starkem rechten Flügel ohne wäre. Aber das nur nebenbei. Ist ein anderes großes Thema.
Geändert von Iridia (05.11.12 um 16:31:04 Uhr)
Also ich sag ja nicht, dass ich 5, 10 oder 15 Jahre zuhause bleiben will. Ich bin nicht dafür, ein Kind schon mit 2 oder noch kleiner in die KiTa zu geben. Aber das ist hier auch nicht das Thema. Meine Tochter kam mit 3 in den Kindergarten und das fand ich absolut in Ordnung. So werde ich das wieder machen. Warum sollte ich mir nicht in der Zeit das Betreuungsgeld geben lassen? Ich hätte das Kind so und so (auch ohne Betreuungsgeld) erst mit drei Jahren in den Kindergarten gegeben. Und warum ist es so verwerflich, sich in dieser Zeit finanziell unterstützen zu lassen. Und ja, es ist kein Riesenbetrag aber immerhin.
O.T. Habt ihr echt Eheverträge? Was steht da denn so drin?
Frag mal ein paar Franzosen, wie lustig sie diese Regelung finden. Ich kenne da einige (wohne grenznah und bei uns arbeiten viele Franzosen), die sich über das und ähnliche Regelungen aufregen wie sonstwas. Das Gras ist woanders eben nicht immer grüner.
Wobei man gerne noch in die Schweiz kommen kann, denn kaum ein anderes westliches, vermeintlich progressives Land hat einen elenderen Mutterschutz und erbärmlichere, nicht finanzierbare Kinderbetreuungsmöglichkeiten als wir.
Das unterschreibe ich so.Zitat von Iridia
Und ergänze um den von Maja bereits erwähnten grundsätzlichen Unterschied zwischen "arbeiten gehen" und "Karriere machen".
sich das geben zu lassen finde ich nicht so verwerflich wie die Möglichkeit erst zu schaffen und es im Gegenzug anderen Müttern nicht möglich zu machen, ihre Kinder eher in die Betreuung zu geben, weil das Geld dort fehlt. In vielen Berufen reicht ein reichliches Jahr, um abgehängt zu sein. Die Möglichkeit sollte da sein und es sollte eine gute Betreuung sein, keine Beaufsichtigung.